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Die Einflüsse von künstlicher Intelligenz auf die Mode: ein Rückblick auf 2023

Von Alicia Reyes Sarmiento

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Mode
KI-generiertes Bild einer der Kollektionen, die auf der ersten Edition der IA Fashion Week im Mai 2023 präsentiert wurden. Bild: AI Fashion Week.

Die künstliche Intelligenz wurde 2023 nicht nur demokratisiert und rasant weiterentwickelt, sondern hat auch für viel Gesprächsstoff gesorgt. FashionUnited lädt dazu ein, einen Blick auf die wichtigsten Ereignisse zu werfen, die mit diesem Thema verbunden waren und die den Grundstein für die Überraschungen des Jahres 2024 legen.

Erste Schritte zur Regulierung der künstlichen Intelligenz

Bereits Ende 2022 wurde künstliche Intelligenz als Wort des Jahres hervorgehoben. Daraufhin hat unter anderem die spanische Regierung die Einrichtung einer spanischen Aufsichtsbehörde für künstliche Intelligenz angekündigt, um der Notwendigkeit Rechnung zu tragen, einen Regulierungs- und Aufsichtsrahmen zu schaffen, der die Herausforderungen und Risiken im Zusammenhang mit der zunehmenden Nutzung künstlicher Intelligenz angeht.

Doch erst ein Jahr später schlossen sich die Teilnehmer:innen des Internationalen Gipfeltreffens über die Sicherheit künstlicher Intelligenz, an dem 28 Nationen, darunter globale Großmächte wie die USA, China und die Europäische Union, teilnahmen, zusammen, um sich mit den potenziell "katastrophalen" Risiken zu befassen, die mit der raschen Weiterentwicklung dieser Technologie verbunden sind.

Das Marketing erfindet sich neu

Im März überraschte Stradivarius, die junge Modekette des spanischen Modekonzerns Inditex, mit einer durch künstliche Intelligenz "neu interpretierten" Kampagne für Frühjahr/Sommer 2023 mit Models, deren Gesichter mit künstlicher Intelligenz generiert wurden und nicht reell existieren.

KI hat die Werbemöglichkeiten für Mode in diesem Jahr grundlegend verändert, und die Forschung zu diesem Thema verspricht ungeahnte Vorteile. Dies wird auch durch Phänomene wie von 'The Clueless', einer KI-Modelling-Agentur, die innerhalb weniger Monate die sozialen Medien mit zwei Influencern:innen aufgemischt hat, deutlich. Diese sehen zwar echt aus, wurden aber mit künstlicher Intelligenz erschaffen.

Aitana und Maia, von künstlicher Intelligenz geschaffene ModelsBild: The Clueless

KI-generierte Mode

Kurz darauf hat das niederländische Modeunternehmen G-Star, das sich auf Denim-Designs spezialisiert hat, ein physisches Design auf der Grundlage eines von einer KI generierten Modells in die Tat umgesetzt. Auch das spanische Unternehmen Desigual brachte seine erste "on demand"-Kollektion auf den Markt. Ein Angebot, das mit Hilfe von Tools der künstlichen Intelligenz erstellt wurde.

Design der zweiten "On Demand"-Kollektion von Desigual, die mit Hilfe von generativen KI-Tools auf Abruf produziert wird. Bild: Desigual.

Darüber hinaus kündigte Awesome Lab, das von dem Unternehmen unterstützte Startup-Beschleunigungsprogramm, eine weitere Runde an, diesmal jedoch mit dem Schwerpunkt auf Startups, deren Tätigkeit ausschließlich und speziell auf generativen Modellen der künstlichen Intelligenz beruht.

Auf den Laufstegen gesehen

Im April fand die erste Ausgabe der IA Fashion Week statt, eine Initiative des Kreativstudios Maison Meta, die von der Beratungsfirma Trendlad ins Leben gerufen wurde und sich der Erforschung der Möglichkeiten des Einsatzes von KI widmet. Eine zweite Ausgabe dieser Modewoche fand im November statt.

Doch die Auswirkungen der von generativer künstlicher Intelligenz geschaffenen Mode blieben nicht auf digitale Laufstege beschränkt, denn das spanische Unternehmen Accidental Cutting brachte die KI im September zur Londoner Modewoche.

Accidental Cutting, "Enjoy!"-Kollektion für die Frühjahr/Sommer-Saison SS24, generiert mit KI-Technologie.Bild: Accidental Cutting.

Das Potenzial von KI für die Zukunft des Einzelhandels

Der von McKinsey und The Business of Fashion (BoF) veröffentlichte Bericht 'State of Fashion 2024' bestätigt, dass die Branchenführer:innen in der künstlichen Intelligenz (KI) erhebliches Expansionspotenzial sehen.

Angesichts eines schwierigen makroökonomischen Umfelds, hoher Erwartungen und eines verschärften Wettbewerbs sind Investitionen in künstliche Intelligenz im 2023 von entscheidender Bedeutung, um die Produktivität zu steigern, das Einkaufserlebnis zu verbessern und das Wachstum voranzutreiben, wie die Konferenz Shoptalk Europe im Mai, die sich mit der Zukunft des Einzelhandels befasste, deutlich machte.

Shoptalk 2023: KI wichtiger denn je für Zukunft des Einzelhandels

Das Wettrennen um die Vorreiterrolle bei der neuen Revolution

In diesem Zusammenhang versuchen die Akteur:innen des Sektors, die technologische Revolution voranzutreiben und ihren Kund:innen innovative Lösungen anzubieten, aber wie?

Der spanische Modekonzern Mango kündigte die Einführung und Umsetzung von "Lisa" an, seiner eigenen generativen Plattform für Konversationsintelligenz, die das bereits umfangreiche Ökosystem von KI-Lösungen vervollständigt, das das spanische Unternehmen als Grundlage seines Betriebs- und Verwaltungsmodells implementiert und von dem aus es bereits mehr als 20 Teile auf den Markt gebracht hat, die mit seinen eigenen generativen KI-Tools entwickelt wurden.

Der chinesische E-Commerce-Gigant Alibaba stellte "Tongyi Qianwen" vor, ein KI-Sprachmodell, das die Fähigkeiten innerhalb seines Unternehmens-Ökosystems verbessern soll, indem es Geschäftspartner:innen den Zugang zu maßgeschneiderten Modellen und deren Erstellung ermöglicht. Unterdessen führte der Online-Riese Amazon "Amazon Bedrock" ein, einen Dienst, der auf die Erstellung generativer KI-basierter Anwendungen abzielt und den Zugang zu diesen Technologien demokratisiert.

Darüber hinaus führte Amazon AWS Inferentia2 und Trainium AWS Chip Instances ein, um die Ressourcen zu optimieren und die Modellschulung zu beschleunigen, sowie den kostenlosen Zugang zu Amazon CodeWhisperer, einem KI-gestützten Code-Assistenten.

Das multinationale europäische Online-Shopping-Unternehmen Zalando entwickelte ebenfalls einen neuen generativen KI-gestützten Modeassistenten, der in diesem Frühjahr in seinen Apps und E-Commerce-Plattformen eingesetzt wurde.

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